Lustig im Felde, nicht müßig gestanden    

1) Lustig im Felde, nicht müßig gestanden,
nun ist der trächtige Sommer vorhanden.
Dingelt die Sägen,
rüstet die Wägen,
alles sei hurtig und munter im Feld,
weil sich die Ernte vollkommen einstellt!

2) Sammelt die Garben und füllet die Scheunen,
lasset die Ochsen und Pferde nicht feiern.
Schaffet im Namen
Gottes zusammen.
Wetzet und schneidet, was regen sich kann,
bindet die Garben und traget frisch an!

3) Lasset die Peitschen von Ferne laut knallen,
dass euch ausweichen die Nebengesellen,
alles soll fahren,
keiner soll sparen,
keiner soll hindern den andern im Zug,
jeder hat selber zu laufen genug.

4) Fröhlicher Anblick, wenn Wagen und Karren
unter den Garben hergangen und knarren,
freuet euch alle,
jauchzet mit Schalle,
führet frohlockend den Segen nach Haus,
den man mit Sorgen und Hoffnung sät aus.

5) Weinet ihr Arme vor Freuden zusammen,
preiset daneben den göttlichen Namen,
welcher euch wieder
Magen und Glieder
füllet mit seinem herzstärkenden Brot,
weil ihn gejammert der Elenden Not.

6) Schließet die Speicher vor Mäusen und Ratzen,
richtet die diebisch-diebscheltenden Spatzen,
lasset den Haufen
nimmer entlaufen,
sparet und haltet den Segen im Wert,
dessen ihr längstens mit Tränen begehrt.

7) Wenn wir die Sichel dann glücklich aufhängen,
wollen wir Gottes mit Danken gedenken.
Sangen und Kuchen
fröhlich versuchen,
kosten das erste gebackene Brot,
nimmer vergessen der Hungrigen Not.

8) Lernet inbrünstig Gott fleißiger bitten,
dass er uns wolle mit Segen beschütten.
Betet mit Zittern,
unter dem Wittern,
dass er die Felder vor Hagelgefahr,
Häuser und Scheuern vor Feuer bewahr!

Text:
Melodie: Unbekannt