1) Lobsingt dem Vater der Natur,
bringt ihm des Dankes Lieder!
Auf Berg und Tal, in Wald und Flur
erwacht der Frühling wieder!
Er kommt aus Gottes Vaterhand,
des Segens Engel, uns gesandt,
des höhern Daseins Vorbild.
2) Des Lebens neue Fülle regt
in Strömen sich und Lüften.
Im Schoß der Erde still gepflegt,
wallt's auf in Blumendüften.
Aus Quellen sprudelt es empor,
ergießt sich in der Sänger Chor
aus tausend Wunderkehlen.
3) Rings kündet's der lebete Staub
im grünen Teppichflimmer,
der Wälder junges, zartes Laub,
der Blumenfarben Schimmer.
Die ganze Schöpfung, weit und breit:
es ist ein Gott von Ewigkeit
All-Schöpfer, All-Erhalter!
4) Was ist, ist seines Geistes Hauch,
wohin die Augen schauen.
Er leert der Wolken dunkeln Schlauch,
dass sie uns Segen tauen.
Gebiet des Blitzes, Windes Lauf,
ruft aus der Nacht das Licht herauf,
das Leben aus dem Tode.
5) Er gibt dem Keime Frucht, Gedeihn,
Wachstum der Pflanze Säften.
Er schwängert Felder, Tal und Hain
mit Heil- und Wunderkräften.
Er säuselt Frühlingswehn herab.
Die Winterflur, ein starres Grab,
blüht auf, ein zweites Eden!
6) Für uns - hebt froh den Blick empor -
ruft er dem Lenze: Werde!
Gibt uns Gefühl und Aug' und Ohr
für seine neue Erde.
Weckt freudiger des Daseins Lust,
der Hoffnung Strahl in unsrer Brust
im Anschaun seiner Wunder.
7) Erstorben schien die rege Kraft,
die alles neu gestaltet.
Doch frisches Leben wirkt und schafft,
entwickelt und entfaltet.
O, dank dem Geber, Anbetung!
Auch aus der Prüfung Dämmerung
enthüllt er Licht und Leben.