1) Lobet Gott im Heiligtum,
preiset seine Taten,
lasset ja des Schöpfers Ruhm
trefflich wohl geraten.
Lobet ihn mit Saitenspiel
und mit hellen Pfeifen.
Ei, man kann jetzt nicht zu viel
in die Orgeln greifen.
2) Wenn die süße Laute klingt,
wenn die Harf' erschallet,
wenn der Kapelliste singt,
wenn die Pauke knallet,
wenn der Geiger lieblich streicht,
wenn Posaunen prangen,
denn wird fast ein Fels erweicht,
Seel' und Herz gefangen.
3) Aber, o der Eitelkeit,
die dies arme Leben
gleichwohl nur so kurze Zeit
kläglich hat umgeben!
Ist das Lied gleich noch so gut,
läuft's doch bald zum Ende.
Auch was sonst der Künstler tut,
fliegt davon behende.
4) Aber dort in Zions Stadt
soll es anders klingen,
da man nimmer müd' und satt
werden kann vom singen,
wo der Auserwählten Schar
stündlich neue Lieder
dichten wird, auch immerdar
springen hin und wieder.
5) Kinder werden den Diskant
freudig lassen schallen,
und was sonst der Alt genannt,
solches wird gefallen
Jünglingen und Jungfräulein.
Männer sollen fassen
den Tenor, den Bass gar rein
nur den Alten lassen.
6) Niemand wird da lass noch matt,
unsern Gott zu preisen.
Man erdenkt in Zions Stadt
täglich neue Weisen.
Einer mahnt den andern an:
lasst uns Gott lobsingen
und nur dem, der alles kann,
Freudenopfer bringen.
7) Jauchzet, jauchzet, alle Welt,
lobt Gott, alle Heiden!
Ehr' und Dank werd' ihm bestellt,
dienet ihm mit Freuden!
Harfen, Pauken, Psalterspiel,
flöten, Lauten, Geigen
und der Instrumenten viel
sollen nimmer schweigen.
8) Sing, o Welt, nach deinem Wahn
nur von solchen Sachen,
welch ein tapfrer Held getan:
ich will's anders machen.
Kräftig will ich meinen Geist
durch ein Lied ergötzen,
das man hoch erbaulich heißt,
das für Gold zu schätzen.
9) Liebster Jesu, lass mich doch
deine Freude schmecken!
Ach, zerbrich mein Unglücksjoch,
lass dein Blut bedecken
meine Schuld und Missetat,
lass mich dich erheben,
wo dein Lob kein' Endschaft hat,
dort im Freudenleben!