Lob und Dank und Ruhm und Ehre    

1) Lob und Dank und Ruhm und Ehre
sei dem Herrn der Himmelsheere,
der Gebirge, Land und Meere,
Erd' und Himmel Herrlich schuf!
Sternengang und Blitzesschnelle,
Sommer, Winter, Nacht und Helle,
Donner, Stürme, Flamm' und Welle,
alles horcht auf seinen Ruf.
Alle Morgensterne klingen,
alle Kinder Gottes singen.
Preis und Ruhm und Dank zu bringen,
ist ihr ewiger Beruf.

2) Bild, darin sein Bild sich spiegelt,
Geist, dem sein Geist sich entsiegelt,
dem er Aug' und Mund entriegelt:
Mensch, lobsingest du nicht auch?
Dem er Liebe, Kraft und Leben,
Erd' und Himmel hat gegeben, -
solltest du ihn nicht erheben,
nicht mit jedem Laut und Hauch?
Schmückst du, Herz, nicht deine Pforten,
ihn zu preisen aller Orten
mit des Heiligtumes Worten:
Blut und Feu'r und Opferrauch?

3) Seine Hand hat dich bereitet,
wundersam ans Licht geleitet,
schirmend sich um dich gebreitet,
eh' du ihn und dich gekannt.
Als er Sonn' und Mond entzündet,
als er Erd' und Meer gegründet,
als er sich der Welt verkündet,
wurdest du bei ihm genannt.
Und wenn Welten vor ihm zittern,
Fels und Grund vor ihm zerwittern,
Himmelssäulen selbst zersplittern,
sieh', da hält dich seine Hand!

4) Der den Leu'n nach Beute weiset,
der die jungen Raben speiset,
da ist, wo die Hündin kreiset,
ihrer Frucht erbarmet sich. -
der den Fisch in Tiefen hütet,
wenn das Meer in Stürmen wütet, -
der die Lerche, wenn sie brütet,
schützet vor der Schlange Stich.
Der dem Aar sein Nest bescheidet,
der das Reh auf Triften weidet,
der die Lilie Herrlich kleidet: -
tat er Größres nicht für dich ?

5) Seinen Geist lass in dir walten,
dein Bild sich nach Ihm gestalten,
ihm dein Leben sich entfalten!
Solchen Preis verschmäht er nicht.
Und im Herzensgrund erschalle,
dass die Lippe überwalle:
Gott ist heilig über alle,
und gerecht ist sein Gericht!
Weisheit sind des Herrn Gedanken,
seine Macht kennt keine Schranken,
seine Treu' ist ohne Wanken,
Herrlichkeit sein Angesicht!