Lob und Dank sei dir gesungen, großer Gott    

1) Lob und Dank sei dir gesungen,
großer Gott, an diesem Tag.
Abermal ist mir's gelungen,
dass Ich, Herr, dich preisen mag:
so viel Jahre sind verflossen,
als ich erst kam auf die Welt,
da mir ward die Kost bestellt,
die so reichlich ich genossen.
Weil mir nun geschehn so wohl,
ist mein Mund jetzt Rühmens voll.

2) Nackend zwar bin ich gekommen
aus der Mutter Leib herfür:
bald hast du dich angenommen
meiner Seelen mit Begier.
Reichlich hast du mir gegeben
Kleider, Nahrung, Speis' und Trank,
oftmals auch, im Fall' ich krank,
mir gefristet Leib und Leben.
Weil mir nun geschehn so wohl,
ist mein Mund jetzt Rühmens voll.

3) Herr, ich hab' es nicht verdienet,
was du Guts an mir getan.
Oft bin ich mit dir versühnet,
wenn ich in der Sündenbahn
mit der bösen Welt gerennet.
Doch hast du zur jeden Zeit
mir erzeigt Barmherzigkeit,
wenn ich nur die Schuld bekennet.
Weil denn mir gescheh'n so wohl,
ist mein Mund jetzt Rühmens voll.

4) Deine Wunder und Gedanken,
o mein Gott, sind trefflich groß:
hilf, dass ich ohn' alles Wanken
solch' erzähle sorgenlos.
Herr, ich kann sie nicht verschweigen,
lass sie mich vermelden doch:
Kindes-Kinder sollen noch
dir deswegen Ehr' erzeigen.
Denn weil mir gescheh'n so wohl,
ist mein Mund jetzt Rühmens voll.

5) Willst du nun mein armes Leben
hier noch länger fristen mir,
ei, so wollest du mir geben
das, was Not ist, für und für.
Denn wir können deiner Gaben
nicht entbehren in der Welt:
speise, Kleider, Wohnung, Geld
müssen wir zur Notdurft haben.
Tust du ferner mir so wohl,
wird mein Mund jetzt Rühmens voll.

6) Gib, Herr, dass ich so verzehre
deine Gaben, Speis' und Trank,
dass ich nicht mein Herz beschwere
noch mich selber mache krank.
Lass mich Geiz und Wollust meiden,
gib mir einen solchen Mut,
der nur dich, das höchste Gut,
herzlich such' in Freud und Leiden.
Tust du künftig mir so wohl,
bleibt mein Mund stets Rühmens voll.

7) Alle Sorgen will ich legen,
mein getreuer Gott, auf dich.
Kröne mich mit reichen Segen,
nähre, schütz', erhalte mich.
Deine Güte lass mich Schwachen
leiten und zur jeden Frist
geben, was mir nützlich ist,
endlich mich auch selig machen:
dann geschieht mir ewig wohl,
und mein Mund bleibt Rühmens voll.

Danklied eines Gottseligen Hausvaters, wenn er seinen Geburtstag in Frieden und Gesundheit abermal hat erlebet.

Text:
Melodie: Jesu, du mein liebstes Leben