Lob, Preis und Dank sei dir von mir    

1) Lob, Preis und Dank sei dir von mir,
o süßer Jesu Christ, gesungen,
dass du mir schnell die Himmelstür
eröffnen willst, wenn ich gedrungen
bin aus dem Kerker dieser Welt,
der mich so grausam hat beschweret:
jetzt seh ich schon dein Freudenzelt,
das eifrigst wird von mir begehret.

2) O schönstes Haus, o güldner Saal,
o Palast, glänzend wie die Sonne,
in welchem ich das Abendmahl
bald halten soll mit Freud und Wonne.
O Haus voll Licht und Herrlichkeit,
wenn werd ich deine Klarheit sehen?
Wenn werd ich, aller Angst befreit,
aus diesem Kerker zu dir gehen?

3) Wenn werd ich doch dein Angesicht,
o mein herzliebster Jesu, schauen?
Wenn wirst du mich dir selbst, mein Licht,
als dein' herzwerte Braut vertrauen?
Du hast gesagt, dass, wo du bist,
dahin soll ich, dein Freund, auch kommen:
hilf nun, dass ich in schneller Frist
zu dir, zu dir werd aufgenommen!

4) Warum lässt du mich in der Welt
so lang als einen Pilger wallen?
Mein Jesu, wenn es dir gefällt,
so lass doch bald die Stimm' erschallen:
du bist mein allerliebstes Kind,
drum komm, du musst beim Vater wohnen,
der die, welch' ihm verbunden sind,
ganz prächtig ziert mit Ehrenkronen.

5) Ich will dich aus dem Jammertal,
wo nichts als Not und Tod regieret,
versetzen in den Freudensaal,
da Zion Herrlich triumphieret.
Ich will dich bringen mit Gewalt,
o Freundin, aus dem Tod ins Leben.
Ja, mein Herr Jesu, komm nur bald,
dies schöne Wohnhaus mir zu geben.

6) O unverwelklichs Erb' und Teil,
dass uns im Himmel aufgehoben!
O Fried, o Freud, o Licht, o Heil,
wer kann dich recht nach Würden loben?
O möcht ich augenblicklich doch
dein unvergänglichs Wesen sehen!
O möcht ich diese Stunde noch
samt deinen Engeln vor dir stehen!

7) O Gottes Stadt, o Vaters Haus,
o süße Ruh, o lieblichs Wesen!
Jetzt flieh ich von der Welt hinaus,
in deinen Zimmern zu genesen.
O Tag, o Licht, o Herrlichkeit,
o guter Will' und Wohlgefallen,
jetzt find ich auf so manches Leid
Vergnügung, Fried' und Freud' in allen

8) Drauf fahr ich hin. Der Engel Schar
steht liebreich da, mich zu begleiten.
Nun ist mein Lauf vollendet gar,
nun ist getan mein schweres Streiten.
Nun tritt mein Jesus selbst herzu,
nun will er mir die Kron' aufsetzen
und mich mit Ehr' und Freud' und Ruh
in seinem Reich ohn' End' ergötzen.

Die in der äußersten Todesangst mit überreichem Trost herzlich erquickete und wieder aufgerichtete Seele erfreuet sich in Gott, ihrem Heilande, preiset desselben Güte und wünschet nur bald der Ewigen Seligkeit zu genießen.

Text:
Melodie: Ermuntre dich, mein schwacher Geist