1) Lob, o Seele, bete an
lob den Herrn aus tiefstem Grunde!
Denke, was er dir getan
gutes bis auf diese Stunde:
lässt Vergebung deine Sünden,
Heilung dein Gebrechen finden,
reißt dich aus des Todes Armen,
krönt mit Gnad' dich und Erbarmen,
macht den Mund dir freudenreich,
jünget dich dem Adler gleich.
2) Schafft Gerechtigkeit, Gericht
allen, welche Unrecht leiden,
wie er einst der Rettung Licht
Mose wies in Väter Zeiten.
Zeigt voll Gnade und Erbarmen
Güte und Geduld den Armen,
will nicht mit den schwachen Knechten
ewig zürnen, ewig rechten,
und vergilt in seiner Gnad'
nicht nach unsrer Missetat.
3) Wie der Himmel hoch und weit
waltet über diese Erden,
lässet er Barmherzigkeit
allen, die ihn fürchten, werden;
wie vom Abend fern der Morgen,
hat er unsre Schuld verborgen;
gleich dem Kind in Vaterarmen
findet herzliches Erbarmen,
wer in heil'ger Furcht sich neu
gibt in seine Vatertreu.
4) Weiß er doch, wir sind nur Staub,
ein ohmmächtiges Gebilde;
unser Leben ist wie Laub,
wie die Blume im Gefilde,
wenn der Wind darüber gehet,
ist sie weg, vom Sturm verwehet;
Gnade aber geht zur Seiten
treu durch Zeit und Ewigkeiten,
währt auf Kind md Kindeskind
denen, die sein eigen sind.
5) Hoch im Himmel steht sein Thron
und er Herrscht durch alle Welten.
Lobt den Herrn mit vollem Ton,
Engel Gottes, starke Helden,
freudvoll eilig, zu erfüllen
seines Wortes heil'gen Willen!
Lobt den Herrn, ihr sel'gen Scharen,
die auf seinen Wegen fahren!
Seine Werke nah und fern,
meine Seele - lob den Herrn!