Liebreicher Gott, dein Segenswort    

1) Liebreicher Gott, dein Segenswort
erzeiget sich noch fort und fort
geschäftig auf der Erden,
so kann das Feld
mit Nutz bestellt
und angebauet werden.

2) Zwar hat der schwere Sündenfall
der ersten Eltern auf uns all
ein saures Joch geleget,
es kostet Schweiß,
weil ohne Fleiß
der Acker Dornen träget.

3) Jedoch hat deine Gnadenhand
den Fluch gemildert und gewandt,
indem wir gleichfalls wissen,
wie reiche Frucht,
die man gesucht,
die Arbeit kann versüßen.

4) Drum streut die Hoffnung Samen aus,
allein gibst du nicht Gunst zum Haus,
ist Müh' und Kunst vergebens.
Durch deine Macht
wird aufgebracht
der Unterhalt des Lebens.

5) Lass nun die Saat gelücklich sein,
gib Regen, Wind und Sonnenschein,
dass Wachstum und Gedeihen
uns spät und früh
nach Sorg und Müh'
hinwiederum erfreuen.

6) Bewahre sie das ganze Jahr
so wohl vor feindlicher Gefahr,
als schädlichem Gewitter.
Sonst macht die Not
am lieben Brot
uns alle Freude bitter.

7) Ich seh im übrigen allhier
zugleich ein tröstlich' Bild vor mir:
denn unter Sturm und Winden
erhebt sie sich.
So muss auch ich
durch Kreuz und Himmel finden.

8) Gleichwie das Körnchen erst verdirbt
und in der Erde gleichsam stirbt,
um neue Frucht zu bringen,
so werd', o Gott,
ich durch den Tod
ins bessre Leben dringen.

9) Auf diesen seligen Gewinn
freut sich bereits mein Herz und Sinn,
wenn bei betrübten Füllen
die Tränensaat
nach deinem Rat
ich öfters muss bestellen.

10) Verleihe mir nur auch hierbei,
dass ich für dich kein Unkraut sei,
vielmehr zu deiner Ehre
stets grün und blüh',
auch je und je
zur reinen Saat gehöre.

Text:
Melodie: In dich hab ich gehoffet, Herr