1) Liebe Seele, nun dich schwinge
von dem Ort der Eitelkeit,
du musst über alle Dinge
die Gedanken haben heut.
Anzuschauen deinen Gott,
deinen Helfer in der Not,
deinen Bräut'gam, der jetzt eben
kommt, sich selber dir zu geben.
2) Er will meine Speise werden,
von ihm ich geladen bin.
Schwing dich, Seele, von der Erden
zu dem Seelenspeiser hin.
Rüst dein Herz mit Demut aus,
dass es werde Gottes Haus,
ein Haus, das ihm wohl gefalle,
das von meinem Jesu lalle.
3) Weg von mir, ihr Weltgedanken,
hier ist meiner Seele Speis'.
Auf dein Wort will ich nicht wanken,
Jesu, ehrend dein Geheiß.
Was du hast versprochen mir,
kannst du auch wohl geben hier:
du willst deinen Leib mir geben
und dein wahres Blut darneben.
4) Nun umfang mit höchsten Freuden,
Seele, deinen Bräutigam.
nun kannst du mit ihm dich weiden,
mit dem frommen Gotteslamm.
Auf der Au des Glaubens dein
wirst du stetig bei ihm sein,
bis dir Gott wird recht zulassen,
deinen Jesum zu umfassen.
5) Nun hab ich den besten Orden,
Gott in mir und ich in dir.
Nun bist du mein Bruder worden,
o mein Jesu, bleibe hier!
Lass mich immer bleiben dein,
du sollst stets mein eigen sein.
Dich ich, der mich liebet, liebe,
und mich dir ganz eigen gibe.