1) Licht der Juden, Licht der Heiden,
Licht der Welt, du Himmelslicht!
Herz und Auge soll sich weiden
an dem süßen Angesicht,
das die Hirten schauen konnten,
drin die Weisen auch sich sonnten.
Himmelglanz, ich bitte dich,
ach, durchleuchte doch auch mich!
2) Hör ich wieder Glocken rufen
zu dem seligen Advent,
steh ich wie an Thrones Stufen,
wo der König sein mich nennt.
Will sein Zepter auf mich neigen:
komm, o Mensch, du bist mein eigen,
bist mein Kind, im Kripplein ruht
mein Sohn als dein Fleisch und Blut.'
3) Seh ich wieder Kinderaugen
glänzen mild im Weihnachtslicht,
seh ich Greise in sich saugen,
was der hohe Engel spricht:
Freuden soll euch allen werden,
Friede, Friede auf der Erden!' -
o, so weiß ich, nichts gebricht,
und verloren sind wir nicht.
4) Bin ich hin vor Gott getreten
mit den Christen nah und fern,
lichtbestrahlet anzubeten
an der Krippe unsres Herr,
o, wie fühl ich, dass da schwinde
Volkessünd' und eigne Sünde,
dass des Gottesgeistes Kraft
uns erneut und Gutes schafft.
5) Blick ich auf den Lauf der Zeiten
seit der Engel Lobgesang,
weiß ich, Gott kann zubereiten,
was bisher noch nicht gelang.
Himmelslicht wird Heiden frommen,
Weihnachtsglanz auf Jakob kommen,
und das Kindlein Jesus wird
einer Herde ein'ger Hirt.