1) Lebens-Ozean,
Schöpfer aller Dinge,
nimm das Rauchwerk an,
dass ich, da mich ruft
Himmel, Erd' und Luft,
dir in Schwachheit bringe.
2) Dieser Erden Schoß
lag mit Frost verschlossen,
aller Zierde bloß.
Deine Gottes Kraft
hat den Lebenssaft
wieder eingegossen.
3) Dieser Sonnen Schein
war er gleich entnommen,
konnt nicht gehen ein,
weil die Erde stund.
Hier lag Noahs Bund.
Er musst wiederkommen.
4) Darum singen dir
so viel helle Kehlen
in den Lüften hier,
die dem Menschenkind,
das nicht taub und blind,
deine Macht erzählen.
5) Was bewegte dich,
Gott nie gnug zu preisen,
um so mildiglich
einem Sünderstamm,
der dein Lob dir nahm,
gutes zu erweisen?
6) Ach, dein Rat allein,
der von Frieden zeuget,
konnt die Ursach' sein.
Dein Sohn tilgt die Schuld,
so ist deine Huld,
zu der Erd' geneiget.
7) Dein Volk, dir geweiht,
ist das Salz der Erden,
so lang das im Streit
dir entgegen sicht,
kann der Erdkreis nicht
ganz vertilget werden.
8) O, wie selig sind,
die du auserkoren!
Die des Geistes Wind,
die des Lebens Sonn'
hat zur Himmelswonn'
dir, Herr, neu geboren!
9) Möcht ich auch in mir
solches Zeugnis finden
und einst jauchzen dir,
dass mein kalter Mut
deine Liebes Glut
anfing zu empfinden!
10) Lass mich doch allein
nicht so gar in Sünden
als erfroren sein.
Lass die Härtigkeit
und Unfruchtbarkeit
meines Herzens schwinden.
11) Da dich alles preist,
was ich spür auf Erden,
da lass meinen Geist
als dein Eigentum,
dir zu deinem Ruhm
recht erhoben werden.
12) So viel Lieblichkeit
kann sich hier eräugen:
was für Herrlichkeit
wird der Himmel nicht
in dem vollen Licht,
drin du wohnest, zeigen.