Lasst drum nicht ab, ihr Brüder, Gott zu lieben    

1) Lasst drum nicht ab, ihr Brüder, Gott zu lieben
und recht zu tun, will er mich gleich betrüben.
Ich rühme mich, es freuet sich mein Sinn,
dass ich an jetzt für euch gefangen bin.

2) Ich bitte stets den Vater unsers Herren,
der Vater ist in dem, was weit und ferren
Welt ist und heißt, er woll' in Not und Pein,
durch seinen Geist euch geben stark zu sein.

3) Er wolle stets euch herzlich lassen treiben
des Glaubens Tun, und Christum in euch bleiben,
damit ihr so einander treulich liebt,
mit wahrer Brunst, die er nur einig gibt.

4) Er woll' euch auch, wie andre heil'ge Scharen,
sein Gnadenwerk recht geben zu erfahren,
damit ihr seht und fühlt, wie vielerlei,
wie lang und tief und hoch die Güte sei.

5) Er lass euch recht die Liebe Christi kennen,
wiewohl ihr Maß kein Mund gar nicht kann nennen,
kein Auge sehn, dieweil sie weiter geht,
als an die Nacht und wo die Sonn' aufsteht.

6) Ihm, der uns will gar überschwänglich schenken
viel mehr, als wir begehren und gedenken,
sei unter uns, jetzt und in jener Zeit,
ohn' End und Ziel, Lob, Ehr und Herrlichkeit.

Text:
Melodie: Unbekannt