1) Lasset uns im Stall einkehren,
führt die Kön'ge hin der Stern,
um das holde Kind zu ehren
in der Krippe als den Herrn!
Welches Himmelslichtes Fülle
trifft mir Aug' und Herz zugleich!
O, wie ist die niedre Hülle
doch an Glanz und Hoheit reich!
2) Ja, Er ist's, der Gott der Blitze!
Beugt das Knie und betet an,
Kön'ge! - Zu der Allmacht Sitze
Erdenmacht nicht dringen kann.
Folgt den Weisen! Ist durchdrungen
von Gefühl ein Herz und rein,
werden's bess're Huldigungen,
als Gold, Myrrh' und Weihrauch sein.
3) Nicht um Ehren mag Er werben,
der stets eitlen Schein vergisst.
Nur den Mangel kann Er erben,
da sein Schatz die Tugend ist.
Seines Glanzes, Seiner Krone
reiz kein Menschen-Auge fasst;
eine Krippe dient zum Throne
und ein Stall ist Sein Palast.
4) Heil dir, ländlich armen Orte!
Wie in Deiner Einsamkeit
nur die Welt hat ihrem Horte
ihren Liebeszoll geweiht!
Endlich naht der Tag der Wonnen,
den den Vätern Gott verhieß,
den, in Bethlehem begonnen,
mit dem Kreuz Er enden ließ.
5) Wann erschallt der Ruf der Gnade,
lasset uns nicht widerstehn,
ohne Zögern auf dem Pfade
unsres treuen Führers gehn.
Dass der Stern nicht schwinde wieder,
der uns, brach die Nacht herein,
wie aus hoher Wolk' hernieder
führt mit seinem hellen Schein.