Lass Seele, diese letzte Welt nur toben    

1) Lass Seele, diese letzte Welt
nur toben, wie es ihr gefällt,
und halt dich unbeflecket.
Die erste Welt war anders nicht,
ward aber schnell durch das Gericht
der Sintflut überdecket.
Doch da
Noah
ihm ihr Wesen
nicht erlesen,
schützt der Himmel
ihn bei allem Angstgetümmel.

2) Duld immerhin dein Kreuz und Leid,
es währet nur noch kurze Zeit,
da es sich wird verkehren.
Gott wird zur unbekannten Stund'
das sündenvolle Erdenrund
mit Feuer gar zerstören
und dich
fröhlich
zu sich rücken,
und erquicken
nach dem Leiden
mit unendlich süßen Freuden.

3) Wenn Zeter für ihn Jubel schrein,
die Welt wird aus dem Rachen spein
im tiefsten Pfuhl der Höllen.
So wird statt deiner Seufzer Klang
sich lauter Freud' und Lobgesang
zu deinem Mund gesellen.
Ach da
wird ja
gar kein Weinen
mehr erscheinen,
und von Plagen
wird kein Auserwählter sagen.

4) Drum leid und meid in Gottes Kraft,
die dir dein Heiland Jesus schafft:
die Kron' ist dir verschrieben.
Hier weder Aug' noch Ohr erfährt,
was Gott dort seinem Volk gewährt,
das ihm ist treu verbleiben.
Weltlust
bleibt Wust
gegen jenes
heiligschönes
Freudenleben,
dass der Herr uns einst wird geben.

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern