Lass mich deine Hand berühren    

1) Lass mich deine Hand berühren,
dass ich gehe, wo du gehst,
du sollst mich nach Hause führen,
bis vor Vaters Tür du stehst,
bis du sagst mit guten Worten:
'Schau, des Vaterhauses Pforten!'

2) O, wie will ich niedersinken -
auf der Schwelle mit dem Haupt! -
o, wie will ich Heimat trinken,
von der Wegfahrt überstaubt!
Wie ich in die selige Nähe
mit beglückten Augen spähe! -

3) Neues ringt, sich zu gestalten,
wunderliches treibt und reißt!
Tiefentglommne Traumgewalten
tränken den entrückten Geist.
Durch der Wolken schwere Wogen
kommt ein großes Licht gezogen.

4) Selige Fülle füllt die Stunden,
meine Seele glüht und spricht:
Bruder, weil ich dich gefunden,
findet uns das heilige Licht.
Wer die Arme nach dir bereitet,
der ist schon nach Haus geleitet. -

5) Lass mich deine Hände fassen
und dann eilen, geisterstill,
weil ich aus den trüben Gassen
heute noch nach Hause will. -
eh' der Tag hinabgeglommen
sind wir schon nach Haus gekommen.

Text:
Melodie: Unbekannt