Lass jetzt mit süßen Weisen    

1) Lass jetzt mit süßen Weisen,
Herr Gott, du starker Held,
mich deine Wunder preisen
für alles in der Welt.
Dein Lob soll immerdar
in meinem Mund erklingen,
dir will ich, Herr, lobsingen,
der du hilfst aus Gefahr.

2) Wie soll ich dir vergelten,
Herr, solche Wundertat,
die deine Hand nicht selten
im Meer' erwiesen hat?
Wie soll ich deine Treu'
dir dankbar g'nug bezahlen,
der ich zu tausend Malen
dein Schuldner werd' auf's Neu?

3) Viel Angst hab' ich erfahren
auf dem erzürnten Meer,
das so viel stolze Baren
warf grausamlich daher.
Ach Gott, das Schifflein floh
erschrecklich schnell gen Himmel,
drauf ward ein groß Getümmel,
der wollt es so, der so.

4) Bald fiel das Schiff zu Grunde,
bald sprang es wieder auf
und hielt in einer Stunde
so manchen harten Lauf,
dass wir den Trunknen gleich
bald taumelten, bald fielen,
ja, wurden durch dies Wühlen
wie Tode blass und bleich.

5) Da musst', Herr, unser Leben
recht in der Grausamkeit
des tiefen Abgrunds schweben,
ja, machen sich bereit,
zu fahren in ein Grab
von Wasser, nicht von Erden,
den Fischen da zu werden
ein' angenehme Gab'.

6) Ach, wie das Täublein girret,
so winselt' ich im Schiff,
ich lag doch gar verwirret,
als uns der Sturm ergriff.
Um Trost war mir sehr bang',
ich rief in solchem Grauen:
das Land werd' ich nicht schauen
hinfort mein Leben lang!

7) Doch, der du liebst das Leben,
du Menschenhüter du,
du hast nicht zugegeben,
dass wir noch immerzu
verlassen sollten sein.
Du ließest Hilfe kommen,
du hast uns aufgenommen
durch deinen Schutz allein.

8) Das Brausen ward gestillet,
die Wellen legten sich,
der Himmel, der verhüllet
gestanden jämmerlich,
ward wied'rum hell und klar.
So hast du, Herr, das Leben
mir gleichsam neu gegeben,
das schier verloren war.

9) Dafür will ich dich preisen,
so lang' ich leb' und bin.
Ich will dir Dank erweisen,
Herr, nimm dies Opfer hin!
Du bist mein stärkster Hort,
drum soll dein Lob vor allen
in meinem Mund' erschallen
recht freudig hier und dort.

Text:
Melodie: Aus meines Herzens Grunde