1) Kommt, lasst uns unser Jesulein
besuchen jetzt mit Freuden
und samt den Weisen tätig sein,
denn dies wird unser Leiden
verkehren bald in Lieb' und Lust,
es ist uns ja kein Schatz bewusst,
der fröhlicher kann machen
ein Herz, das hoch bekümmert ist,
als unser Heiland Jesus Christ,
der stärket auch die Schwachen.
2) Was acht' ich Reichtum, Ehr' und Pracht?
Was Schwelgen, Tanzen, Springen?
Ei, das vergeht in einer Nacht,
kann auch wohl Herzleid bringen.
Die rechte Lust bestehet nur
in Gott, nicht in der Kreatur,
nur Gott kann Freud erregen
dem Schwachen, welchen Sünd' und Tod
oft führen in die höchste Not,
ja, in die Höll' schier legen.
3) Kommt, lasst uns mit der Weisen-Schar
vor dieses Kindlein treten,
dasselbe mitten in Gefahr
voll Glauben anzubeten,
wer kommen will, der komm' jetzt früh
und fall' in Demut auf die Knie,
so muss man Eh' erweisen
dem Herren aller Herrlichkeit
und ihn in dieser Gnadenzeit
von ganzer Seelen preisen.
4) Wo bleiben aber die Geschenk,
als Weihrauch, Gold und Myrrhen?
Ach, Gott, wenn ich daran gedenk,
empfind ich ein Verwirren
in meinem Sinn, als der ich nicht
erwogen diesfalls meine Pflicht,
das Kindlein zu begaben!
doch, was ich nicht verrichten kann,
dafür wirst du doch nehmen an,
Herr, diese schlechten Gaben:
5) Ich will hinfort mit neuem Mut
an denen Lieb' erweisen,
die dürftig sind. Auch soll mein Gut
die Diener Jesu speisen.
Denn weil du, lieber Gottes Sohn
uns gibst so großen Gnadenlohn,
wie sollen wir nicht geben
auch das, was dein nicht unser ist?
Nach diesem aber lass, Herr Christ,
uns mit dir ewig leben.