Kommet, kommet, ruft das Leben    

1) Kommet, kommet, ruft das Leben,
kommet alle her zu mir,
die von Müh' und Last umgeben!
Hier ist Rat und Trost dafür.
Nehmet über euch mein Joch,
Sanftmut, Demut lernet doch,
so wird eure Seele leben,
welches ich euch werde geben.

2) Ich bin einer von den allen,
ich komm zu dir auf dein Wort,
das mein Herze höret schallen.
Ach, sei meiner Seelen Hort.
Nimm mich auf. Du rufest mich.
Lass mich nicht, ich halte dich,
bis zu du mich mit deinen Blicken
wirst an Leib und Seel' erquicken.

3) Ach, erquicke meine Seele,
die voll Furcht und Schrecken ist.
Ich bin in der Schwermutshöhle,
eile zu mir, Jesu Christ!
Zieh mich, zieh mich zu dir hin,
weil ich unvermögend bin.
Lass dein Brünnlein auf mich fließen,
mich dein Heil und Gut genießen.

4) Meine Seele hat geirret,
nimm du meine Sünden weg.
Ich bin noch gar sehr verwirret,
zeige du mir deinen Steg.
Öffne mir dein Liebes-Herz,
heile damit meinen Schmerz.
Lass mich deinen Geist regieren
und in alle Wahrheit führen.

5) Dein Joch will ich auf mich nehmen,
das dem Fleische widerstehn
und mich zu dem Kampf bequemen,
bis die Sünde untergeht.
Führe mich in deine Schul',
setze mich in deinen Stuhl,
Demut, Sanftmut mich zu lehren
und mein Herz dazu bekehren.

6) Hast du mich dann aufgenommen,
so wird meine arme Seel'
in dir zu der Ruhe kommen,
wie die Taube in der Höhl'.
Denn dein Joch ist sanft und gut,
deine Last bricht keinen Mut.
Wer dich hat, der hat das Leben,
das du ihm zum Lohn gegeben.

7) Also lass mich zu dir fliehen,
in dein offnes Jesus-Herz.
Lass mich weiter nicht bemühen,
tröste mich für meinen Schmerz.
Lege auf, doch trage mit.
Demut, Sanftmut mich behüt,
und soll ich dein Kreuz empfinden
lass mich in dir Ruhe finden.

Text:
Melodie: Freu dich sehr, o meine Seele