1) Komm, Völkerheiland, Gottesheld,
komm, schönste Sonne dieser Welt,
lass abwärts flammen Deinen Schein,
der Du willst Mensch geboren sein.
2) Von keines Mannes Blut noch Kraft,
bloß durch des Geistes Eigenschaft
empfängt die keusche Jungfrau hier, -
es wohnt ein göttlich' Heil in ihr.
3) O Wunder, das kein Mensch versteht!
Als Mutter eine Jungfrau geht,
beschattet von des Höchsten Kraft,
doch unverletzt der Jungfrauschaft.
4) Komm an von Deinem Ehrenthron,
du Gottes und der Jungfrau Sohn! -
du kommst, erhabner Menschenheld,
gehst mutig durch das Tal der Welt.
5) Du nahmest erdwärts Deinen Lauf,
und stiegest wieder himmelauf,
hinab zur Hölle fuhr der Sohn,
und wieder auf zu Gottes Thron.
6) O höchster Fürst, dem Vater gleich,
besieg allhier des Fleisches Reich!
Denn unser Geist in Fleisches Haft
sehnt sich nach Deiner Himmelskraft.
7) Aus Deiner Krippe glänzt ein Strahl,
der leuchtet durch dies finstre Tal.
Er gibt der Nacht so hellen Schein,
der stets wird unverlöschlich sein.
8) Entzünd auch unsers Glaubens Licht,
damit die Lieb' erlösche nicht
zu dir, die ganze Lebenszeit, -
o Sonne der Gerechtigkeit.