Komm, liebster Jesu, mein Verlangen    

1) Komm, liebster Jesu, mein Verlangen,
komm, komm, und lass mich dich umfangen,
weil meine Seel' sich nach dir sehnt.
Mein Leben hat durch langes Hoffen,
durch ein so sehnlich-volles Rufen,
dir einen gleichen Weg gebähnt.

2) Ich weiß zwar, wer ich bin auf Erden,
und was ich wieder einst muss werden,
wenn mir der Tod das Leben bricht.
Nichts ist mein allgemeines Wesen,
ich bin zum Staubsand auserlesen.
Und kenne keine Hoheit nicht.

3) Jedoch wirst du mich nicht verachten,
mein demutreines Herz betrachten,
das nimm zu deiner Wohnung ein.
Ich will es mit dem Glauben schmücken
und dir zu deinem Dienst beschicken,
der Mund soll dein Verehrer sein.

4) Ich will dich für dein Heil erkennen,
dich Herr, mich deinen Diener nennen,
und leben wie es dir gefällt.
Bis ich im Himmel dich werd' schauen
mit denen, die dir hier vertrauen,
in dieser Angst- und Tränenwelt.

5) So komm nur, komm, verzieh nicht lange,
denn nach dir ist mir, Herr, so bange,
ich wünsche deine Gegenwart.
Bin ich's nicht wert zum Einzukehren,
so heiß' ich nötig zum Gewähren,
drum sei doch gegen mich nicht hart!

6) Von dir will ich ein Zeugnis geben,
mit meinem ganzen Tun und Leben,
dass du mir mehr als alles seist.
Und wenn ich werd' der Welt entnommen,
zu dir in Freudenhimmel kommen,
so sollst du werden stets gepreist.

Text:
Melodie: Unbekannt