1) Komm, lass uns gehn, mein Freund, hinaus aufs Feld,
lass uns besehen des Frühlings Pracht und Freude:
schau da Dein Werk! Die Erd' im neuen Kleide,
es grünt, es blüht, dir jauchzet alle Welt.
2) Der Vöglein Schar singt lustig Tag und Nacht,
das Bienlein saugt gar emsig bei dem Wetter,
wie süß bestrahlt die Sonne Blum' und Blätter!
Du bist's, mein Licht, der Alles fröhlich macht.
3) Im Herzen du, dort außen, die Figur:
ich liebe Dich in deinen Schildereien,
und muss mich ja herzkindlich drüber freuen,
wie schön, wie schön, ist deine Kreatur!
4) Das kleinste Blatt, das feinste Gräselein
rühmt deine Kunst. Was grünt und blüht und lebet,
ein liebend Herz entzückt zu Dir erhebet,
wie schön, wie schön muss nicht das Urbild sein!
5) Dein'r Himmel Pracht, dein tausend Tausendschön,
draus im Triumph stets neue Wunder grünen,
dein Leben und Dein Geben, uns zu dienen,
kann ich vergnügt in dem Gemälde sehn.
6) Die Sonne lockt der Blüte Knospen aus,
die Erde trägt den Schoß voll Erstlingsgaben,
Gras, Kraut und Korn, zum Nähren und zum Laben:
hier bing' ich's Dir, als Priester, in dein Haus.
7) Ich schaue dort, mit süßem Andachtsblick,
der Blumen Zier, in Gärten und in Wiesen,
Gestalt, Geruch und Farben hoch gepriesen,
und bringe Dir die ganze Pracht zurück.
8) Die Nachtigall singt Halleluja Dir,
bewunderend den neuen Schmuck im Grünen.
Hör', Liebster, hör', so will ich auch dir dienen,
in Dir mein Herz sich freu' und jubelier'.
9) Die Lerche trägt dein, Lob, so hoch sie kann.
Ich möcht' in Dir, als meiner Luft, so schweben,
dich, selig' Gut, mit höchstem Lob erheben:
doch, wer erreicht's? Ich sink' ich bete an!