Komm, Heilger Geist, wir warten dein    

1) Komm, Heilger Geist, wir warten dein,
zieh in der Deinen Herzen ein,
entzünd in uns des Glaubens Licht,
zieh ein! Zieh ein! und säume nicht.
Durchwehe sanft und stiller Wind,
die Herzen, die noch düster sind,
warum verziehst du, werter Gast?
Nimm Wohnung hier, nimm Ruh' und Rast.

2) Wir sind ja durch und durch verderbt,
und haben Adams Schuld geerbt,
wir denken weder fromm noch recht
und machens, leider, allzu schlecht.
Des eitlen Fleisches leichter Wahn
steht immer bei uns oben an,
des Geistes Trieb wird unterdrückt,
und vielmals dessen Kraft erstickt.

3) Drum komm, erleuchte Geist und Mut,
weil keiner Gutes denkt und tut.
Wo du nicht Herz und Sinnen rührst,
und zu der rechter Weisheit führst.
Sprich himmlische Gedanken ein,
wir wollen dir gehorsam sein,
vermehre des Verstandes Licht,
mach unsern Willen dir verpflicht.

4) Fällt uns was Lasterhaftes ein,
so hilf, dass deines Lichtes Schein
in unsern Herzen kräftig sei!
Herr, mach uns böser Neigung frei!
kehr alles um, was widerstrebt,
entreiße, was am Eitlen klebt!
Zieh uns je mehr und mehr zu dir
und bringe Glanz und Licht herfür.

5) Wer Gottes Bildnis an sich trägt,
nicht irdische Gedanken hegt,
der reiniget die finstre Brust
von Sünden und befleckter Lust.
Doch du bist einzig, der es lenkt,
wenn unser Herz was Gutes denkt.
Du zeigest, dass wir Gottes sein
und Abba, lieber Vater, schrein.

6) Hilf uns im Glauben feste stehn,
dass wir nicht falsche Wege gehn.
Wenn Sonne, Mond und Hitze sticht,
so sei du Freude, Trost und Licht.
Vertilge Schrecken, Furcht und Nacht
samt allem, was uns bange macht
und denen, die noch irdisch sein,
gib heilige Gedanken ein.

Text:
Melodie: Komm, Heiliger Geist, Herre Gott