Komm, angenehmer Schlaf    

1) Komm, angenehmer Schlaf,
brich an, gewünschter Schatten,
lass sich ein müdes Schaf
mit seinem Hirten gatten.
Dann decke mich mit Ruh'
in Gottes Armen zu.

2) Mein Hirte, bleib bei mir,
beschütze mich in Gnaden,
ich weiß, mir kann bei dir
der Höllenwolf nicht schaden.
In deinem sichern Schoß
bin ich von Sorgen los.

3) Zwar hab ich heute mich
gar oft von dir verirret,
mein Herze hatte sich
in Sünden ganz verwirret.
Ich lief und stund und war
in mancherlei Gefahr.

4) Jedoch du lässt mich nicht,
du suchst mich zu erhalten,
du willst aus Lieb' und Pflicht
dein Hirtenamt verwalten,
und trägest meine Schuld
mit Wohltun und Geduld.

5) Du nimmst mich freundlich an,
und bringst mich zu dem Haufen,
von dessen rechter Bahn
dein Schäflein sich verlaufen.
Ach gib, dass meine Treu
so groß als deine sei.

6) Mein Hirte, dir sei Dank
für deine treue Weide.
Ach, dass doch lebenslang
mich nichts mehr von dir scheide.
Mein Hirte, halte mich,
ich halte mich an dich.

7) Beweise diese Nacht
mir ferner deine Liebe,
dass keiner Feinde Macht
dein armes Schaf betrübe.
Stell auch der Engel Schar
mir um mein Lager dar.

8) Wird also denn mein Herz
an deinem Herzen liegen,
so fürcht' ich keine Schmerz,
so schlaf ich mit Vergnügen:
ihr Augen, schlummert ein,
Gott will der Wächter sein.

Text:
Melodie: O Gott, du frommer Gott