Könnt ich in meinen Nöten nicht Gott vertraun    

1) Könnt ich in meinen Nöten
nicht Gott vertraun, nicht beten,
wie elend wär ich dann!
Wenn Trost und Hoffnung wanken,
wie soll ich's Gott verdanken,
dass ich dann zu ihm beten kann?

2) Oft raubten bange Schmerzen
den Frieden meinem Herzen
und störten meine Ruh'.
Doch, wenn mich Kummer quälte,
dann fleht' ich, dann beseelte
dein Trost mich, Gott, dann hörest du.

3) Dann trug ich meinen Leiden
mit größrem Mut und Freuden,
und Ruh' empfand mein Geist,
ich fand dann im Gebete
den Trost, um den ich flehte,
den Trost, den uns dein Wort verheißt.

4) Fleht ich zu dir am Morgen,
so schwiegen meine Sorgen
den ganzen Tag in mir.
Mit ruhigem Gemüte
vertraut ich deiner Güte
und überließ mein Schicksal dir.

5) Und ruhig war mein Schlummer,
wenn ich dir meinen Kummer,
o Gott, zuvor geklagt.
Von diesem Trost umgeben,
dass du wachst für mein Leben,
war meine Seele unverzagt.

6) Noch werden viele Tage
vielleicht mir unter Plage
und unter Gram vergehn.
Lass, Herr, in meinen Leiden
mich das Gebet nie meiden,
mich immer freudig zu dir flehn!

7) O, lass mich stets empfinden,
dass die dein Antlitz finden,
die gläubig dir vertraun!
Mit ruhevollem Herzen
will ich in meinen Schmerzen
auf dich nur meine Hoffnung baun!

Text:
Melodie: O Welt, sieh hier dein Leben