Keinen hat Gott verlassen    

1) Keinen hat Gott verlassen,
der ihm vertraut allzeit;
und ob ihn gleich viel hassen,
geschieht ihm doch kein Leid.
Gott will die Seinen schützen,
zuletzt erheben hoch
und gebn, was ihnen nützet
hie zeitlich und auch dort.

2) Treulich will ich Gott bitten
und nehmen zum Beistand
in allen meinen Nöten,
ihm bessr als mir bekannt.
Wie könnt er mich denn lassen,
der treu Nothelfer mein?
Ja, wenn die Not am größten,
so will er bei mir sein.

3) Reichtum und alle Schätze,
was sonst der Welt gefällt,
drauf ich mein’ Sinn nicht setze,
das bleibet in der Welt.
Ein’ Schatz hab ich im Himmel,
der Jesus Christus heißt,
ist über alle Schätze,
schenkt uns den Heilgen Geist.

4) Nun sollt ich mich erzeigen
dankbar für solche Gnad.
Ich geb mich Gott zu eigen
mit allem, was ich hab.
Wie ers will weitermachen,
sei ihm anheimgestellt;
ich bfehl ihm meine Sachen,
er machs, wie’s ihm gefällt!

5) Amen! Nun will ich schließen
dies schlichte Liedelein.
Herr, durch dein Blutvergießen
lass mich dein eigen sein!
So hab ich alls auf Erden,
was mich erfreuet schon;
im Himmel soll mir werden
die ewge Gnadenkron.

Text: (1611)
Melodie: Ist Gott für mich, so trete

Das Lied "Keinen hat Gott verlassen" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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