Kannst du glauben, hoffen, lieben?    

1) Kannst du glauben, hoffen, lieben?
Hat Jesus dir ins Herz geschrieben
sein Wort des Lebens und des Lichts:
"Freue, Seele, dich mit Beben,
wer an mich glaubet, der wird leben
im Glanze meines Angesichts!"
o, dann entflieht die Nacht, -
rings strahlt des Morgens Pracht,
"Auferstehen!" hallt die Natur
und Feld und Flur
bezeugt der ew'gen Liebe Spur!

2) Wenn der Lenz die Erd schmücket,
mit Wonnelust das Herz entzücket
und tausendfaches Leben weckt.
Wenn die Jubellieder klingen
und tausend Stimmen Gott lobsingen,
und alles seine Güte schmeckt:
sieh, Christ, ein reiches Bild,
dass einst der Herr erfüllt,
was er zusagt:
die Herrlichkeit
jenseits der Zeit,
wenn Erd' und Himmel Gott erneut! -

3) Wie aus tiefen Dämmerungen
die Sonne sich emporgeschwungen
und leuchtend wandelt ihre Bahn:
so wirst du auch dich erheben,
wirst ewig sein und ewig leben,
vom Quell des Lichtes Licht empfahn!
der Sonnenaufgang ruft:
'Steh auf aus deiner Gruft,
Menschenseele!
Erwach, erwach,
eil' Jesus nach!
Dort blüht ein ew'ger Freudentag!'

4) Millionen Sterne glänzen
Welt über alle Erde Grenzen,
wenn leis die Nacht herniedertaut.
Was soll uns ihr Glanz verkünden?
'Du wirst die Lieben wieder finden,
wenn einst den Herrn dein Glaube schaut!
Freu dich, o Menschenkind!
Im Vaterhause sind
viele Stätten!
Des Heilands Wort
verbürgt dir dort
bei Seligen den Gnadenort.

5) Schau der Farben Pracht und Fülle,
wenn des Gespinstes dunkle Hülle
der lichte Schmetterling durchbricht!
Leicht entfaltet er die Flügel,
und hebt sich über Tal und Hügel
im Morgentau empor zum Licht.
So wirst auch du erneut,
streifst ab dein Raupenkleid,
o Erlöster!
So fliegst auch du
nach kurzer Ruh
dem Himmel neugeboren zu!

6) Kannst du glauben, lieben, hoffen,
so steht das große Buch dir offen,
das nur des Glaubens Hand erschließt.
Tot ist alles ohne Glauben, -
du gleichst dem Blinden und dem Tauben,
den weder Licht noch Rede grüßt!
Doch hast du Gott erkannt
durch ihn, den er gesandt,
Jesum Christum:
dann steht es da, -
Halleluja!
"Gott ist die Liebe, fern und nah!"

Text:
Melodie: Wachet auf, ruft uns die Stimme