1) Jesus ruft mir: Folge nach!
Ich will ihm nicht widerstreben,
und durch alles Umgemach
ihm getreue Folge geben.
Süßes Wort, das Jesus sprach:
liebste Seele, folge nach.
2) Jesus tritt ans Ufer her.
Denn die Welt und dieses Leben
ist ein galiläisch' Meer,
wo man in Gefahr muss schweben.
Wirf dein Seil auch aus nach mir,
zieh mich durch dein Wort zu dir.
3) Gib mir einen Gnadenblick,
wie du die Apostel sahest,
zieh vor allem mich zurück,
sobald du dich zu mir nahest.
Ein geflicktes Netze reißt,
also auch, was eitel heißt.
4) Ruft die Welt gleich: Folge nach,
ach, so lass mich ja nicht hören,
und mich weder Lust noch Schmach
auf dem Himmelswege stören.
I h r e Seile ziehen doch
in ein rechtes Höllenjoch.
5) Schreit der Satan: Folge nach!
Lass mich seinen Ruf verdammen,
hinter seiner Schlangensprach'
stecken lauter Höllenflammen.
Wer ihm folget in der Zeit,
findet Weh in Ewigkeit.
6) Aber die, nur dir allein
lass mein Herze Folge leisten.
Denn an deinem Gnadenschein
lieget mir am allermeisten.
Zieh mich, zieh mich nur nach dir,
rufe fleißig: Folge mir!
7) Ist mein Fleisch und Blut zu schwach,
deinen Stapfen nachzugehen,
und will mir der alte Drach'
auf dem Wege widerstehen.
So verleih mir deinen Geist,
der mich immer folgen heißt.
8) Willst du mir auf dieser Bahn
scharfe Dornen unterstreuen:
so zieh mit Geduld mich an,
und lass mich in Hoffnung freuen,
dass der Weg nach Zion weist:
wo kein Tränensee mehr fleußt.
9) Nun wohlan! Ich folge dir,
und will alles hier verlassen,
dich alleine mit Begier
in mein Herz und Auge fassen.
Wer dir folgt im Kreuz und Leid,
folgt dir auch zur Seligkeit.
10) Wenn vom See Genezareth
dort mein Schiff zu Lande dringet,
wo man nur vom Friede red',
und das Lied des Lammes singet.
O, wie werd' ich da so schön
auf dem trocknen Lande stehn.