Jesu, meiner Seelen Wonne, Jesu, meine beste Lust    

1) Jesu, meiner Seelen Wonne,
Jesu, meine beste Lust,
Jesu, meine Freudensonne,
Jesu, dir ist ja bewusst,
wie ich dich so herzlich liebe
und mich ohne dich betrübe.
Drum, o Jesu, komm zu mir
und bleib bei mir für und für!

2) Jesu, mein Hort und Erretter,
Jesu, meine Zuversicht,
Jesu, starker Schlangentreter,
Jesu, meines Lebens Licht!
Wie verlanget meinem Herzen,
Jesulein, nach dir mit Schmerzen!
komm, ach komm, ich warte dein,
komm, o liebstes Jesulein!

3) Kommst du, ja du kommst gegangen,
Jesu, du bist schon allhier,
klopfest stark und mit Verlangen
an an meine Herzenstür.
Bleib doch nicht so draußen stehen,
willst du wieder von mir gehen?
Ach, ich lasse dich durchaus
nicht weg gehn von meinem Haus.

4) Ei, warum sollt ich dich lassen,
Jesu wieder von mir gehen?
Meine Wohlfahrt müsst’ ich hassen,
wenn ich ließ dies gescheh'n,
wohne doch in meinem Herzen,
so muss alle Not und Schmerzen
weichen alsobald von mir,
wenn du, Jesu, bist allhier.

5) Ach nun hab ich endlich funden
den, der meine Seel' liebt,
der sich mit mir hat verbunden,
und sich selbst für mich hingibt.
Den will ich nun fest umfassen
und durchaus nicht von mit lassen
bis er mir den Segen spricht.
Meinen Jesum lass ich nicht!

6) Wohl mir, dass ich Jesum habe,
o wie feste halt ich ihn,
dass er mir mein Herze labe,
wenn ich krank und traurig bin.
Jesum hab ich, der mich liebet
und sich mir zu eigen gibet.
Ach drum lass ich Jesum nicht,
wenn mir gleich mein Herze bricht.

7) Muss ich alles gleich verlassen,
was ich hab in dieser Welt,
will ich doch im Herzen fassen,
meinen Jesum, der gefällt
mir vor allen andern Schätzen,
an dem ich mich kann ergötzen,
er ist meine Zuversicht,
meinen Jesum lass ich nicht!

8) Ach wer wollte Jesum lassen,
Jesum lass ich nimmermehr!
Andre mögen Jesum hassen,
Jesum ich allein begehr,
in den gut' und bösen Tagen,
dass er mir mein Kreuz helf tragen,
weil er ist der Weg und Licht
lass ich meinen Jesum nicht.

9) Ich sollt' in der Hölle liegen,
immerfort und ohne Zahl,
und mich wie ein Schlachtschaf biegen,
in dem Schwefelpfuhl und Qual.
Ja, der Tod sollt ewig nagen
mein Gewissen und mich plagen,
Jesus aber reißt mich raus
aus des Satans Folterhaus.

10) Jesus hat durch seine Wunden
mich gesund gemacht und heil
daran denk ich alle Stunden,
drum ist er mein bestes Teil.
Denn durch seinen Tod und Sterben
macht er mich zum Himmels-Erben,
und das glaub’ ich sicherlich,
Jesus machet selig mich.

11) O, wie sollt’ ich Jesum lassen,
weil er mir so wohl getan
und mich von der breiten Straßen
hat geführet himmelan.
Jesum will ich immer lieben
in den Freuden und Betrüben.
Jesum lass ich nicht von mir,
weil ich leb auf Erden hier.

12) Wenn die Welt mit ihren Netzen
mich zu Boden fällen will,
und die andern sich ergötzen,
an derselben Affenspiel,
will ich meinen Jesum fassen,
in den Arm und ihn nicht lassen,
bis dass ich mit ihm zugleich
Herrschen werd' im Himmelreich.

13) Demnach mögen andre weiden
sich in dieser Eitelkeit,
mich soll nichts von Jesu scheiden,
und der ew’gen Seligkeit,
die mir Jesus hat erworben,
da er ist für mich gestorben.
Drum, o Welt, fahr immer hin,
wenn ich nur bei Jesu bin.

14) Wenn ich nur kann Jesum haben,
nach dem andern frag ich nicht.
Er kann meine Seele laben
und ist meine Zuversicht
in den letzten Todeszügen,
wenn ich hilflos da muss liegen
und mir bricht der Augen Licht,
lass ich meinen Jesum nicht.

15) Sollt ich meinen Jesum lassen,
er wird in der letzten Not
auf der finstern Todesstraßen
bei mir stehen, wenn der Tod,
seine Grausamkeit ausübet,
und die meinigen betrübet,
und der Teufel mich anficht,
meinen Jesum lass ich nicht.

16) Jesum nur will ich lieb haben,
denn er übertrifft das Gold,
und all’ andre teure Gaben,
so kann mir der Sünden Sold
an der Seele gar nicht schaden,
weil sie von der Sünd entladen.
Wenn er gleich den Leib zernicht’,
lass ich meinen Jesum nicht.

17) Jesus bleibet meine Freude,
meines Herzens Trost und Saft,
Jesus wehret allem Leide,
er ist meines Lebens Kraft,
meiner Augen Lust und Sonne,
meiner Seele Schatz und Wonne.
Darum lass ich Jesum nicht
aus dem Herzen und Gesicht.

18) Jesus ist der Feinde Schrecken,
Jesus ist der Hölle Zwang,
drum wird er mich auferwecken,
durch Posaunen Hall und Klang,
da ich dann erneuert werde
auferstehen aus der Erde,
Jesum schauen von Gesicht,
meinen Jesum lass ich nicht.

19) Ach wie wird mich Jesus herzen,
meiner Augen Trost und Licht,
alle Tränen, alle Schmerzen,
wischen von dem Angesicht,
und mit großem Jubilieren
mich zur Himmelsfreud’ einführen,
drum so höret alle her:
Jesum lass ich nimmermehr.

Text:
Melodie: Jesu, meines Lebens Leben