Jesu, meine Wonne, meine Freudensonne    

1) Jesu, meine Wonne,
meine Freudensonne,
meines Herzens Teil,
o mein liebstes Leben,
der du bist gegeben
mir zum Trost und Heil:
meine Zier,
komm doch zu mir,
gib mir nur recht zu erkennen,
was Lust sei zu nennen.

2) Ist's das prächtig' Wesen,
das die Welt erlesen?
Ist's der Augen Lust?
Ist's des Fleisches Freude,
so nur kleine Zeite
währet, wie bewusst?
'Ach, mein Kind!
Sei ja nicht blind!
Tust du dieses recht erkennen, -
Unlust wirst du's nennen.

3) Das ist rechte Freude,
die mit Gall und Leide
nicht vermischet ist:
meines Geistes Wonne,
meines Wortes Sonn,
o, mein frommer Christ!
Das gibt dir
viel Freude hier,
das vertreibt all' Pein und Schmerzen
gänzlich aus dem Herzen.'

4) Ja, Herr, dein Anblicken
kann mich recht erquicken,
allerliebster Schatz!
Durch dein Lieb entzündet
mein Herz Ruhe findet
auf dem Erdenplatz.
Solche Lust
bleibt unbewusst
denen, die da sind ergeben
der Welt Lasterleben.

5) Herr, lass mir auf Erden
eingepflanzet werden
die Blum' Tausendfreud'
in meins Herzens Garten!
Reiß aus aller Arten
sorg', Angst, Pein und Leid.
Ich bitt' dich
demütiglich,
lass doch nur mir armen Siechen
deinen Balsam riechen.

Text:
Melodie: Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide