1) Jesu, meine Liebe,
wenn ich dich betrübe,
reichst du mir den Trost.
Und lässt ihn ins Herze fließen,
meinen Jammer zu versüßen,
ist das Glück erbost
und scheint mir die Sonne trübe,
stärkt mich, Jesu, deine Liebe.
2) Jesu, meine Liebe,
so ich was verübe,
was dir nicht gefällt,
bist du allzeit mir doch gnädig,
machst mich Straf' und Sünden ledig.
Will an mich die Welt:
hältst du mich als deine Rebe,
Jesu, du nur meine Liebe.
3) Jesu, meine Liebe,
wenn ich täglich schiebe
meine Not an dich,
kommt die Ruh' bald hergeschossen
und dein Geist ins Herz gegossen,
stärkt mich inniglich,
dass ich froh aus dessen Triebe
ruf: Ach Jesu, meine Liebe.
4) Jesu, meine Liebe,
wenn die höll'schen Diebe
weh der Seele tun.
Und ich muss mit ihnen ringen,
kann ich selber doch bezwingen
und in einem Nu
sinken unter Streich' und Hiebe, -
mit dir, Jesu, meine Liebe.
5) Jesu, meine Liebe,
wenn ich einst zerstiebe
durch den Todeswind,
bleib indessen ich dein eigen.
Heißt mich Grab und Erde schweigen,
mich dein liebes Kind,
will ich doch mit letztem Giebe
seufze: Jesu, meine Liebe.
Giebe = Atemzug, Todesseufzer