Jesu, mag doch auf der Erden    

1) Jesu, mag doch auf der Erden
denen Leuten bange sein.
Furcht mag derer Henker werden,
sie verschmachten in der Pein,
ja, sie warten schreckensvoll,
was auf Erden kommen soll,
wenn sie aus den Zeichen schließen,
dass sie vor Gerichte müssen.

2) Fallen Sonne, Monde, Sterne,
bricht des Firmamentes Bau,
braust und brüllt das Meer von ferne,
regt sein Toben Graus und Grau,
sehn die Deinen ruhig zu,
es sind Boten ihrer Ruh,
wie, wenn Bäume Blüten tragen,
Zeichen von den Sommertagen.

3) Alsdenn heben auch die Deinen,
die erfreuten Häupter auf,
denn es endet dein Erscheinen,
ihrer Leiden langen Lauf,
ja, wenn du mein Jesu da,
ist auch die Erlösung nah.
Erd' und Himmel muss vergehen,
Gottes Wort bleibt ewig stehen.

4) Doch wer weiß den letzten Morgen?
Ach, wie plötzlich kommt der Tag!
Hilf, dass Fressen, Saufen, Sorgen
nie mein Herz beschweren mag.
Stärke Wachen und Gebet,
und wenn sich die Welt verdreht,
mach uns würdig zu entgehen,
und vor deinem Thron zu stehen.

5) Schmachten meiner Glieder Kräfte,
bricht der Augen Sternenlicht,
brausen meiner Adern Säfte,
schreckt mich Tod und Richtstuhl nicht.
Denn mir fällt der Trostgrund ein,
dass es Glückeszeichen sein,
Jesus komme mich vom Bösen
völlig selig zu erlösen.

Text:
Melodie: Zion klagt mit Angst und Schmerzen