1) Jesu, den ich gläubig suche,
und was mich von dir abhält,
als die Hölle selbst verfluche,
so ist mir mein Herz bestellt:
ich wollte auf jegliches Winken gern merken,
das du mir, mein Herze im Glauben zu stärken,
auf mancherlei Weise zu aller Zeit gibst
und alle die fühlen lässt, welche du liebst.
2) Bald treibt mich das, was von Sünden
und vom alten Adamssinn
an mir Armen noch zu finden,
besser zu der Fülle hin,
woraus sich die Müden und Matten nicht schämen,
stets Gnade um Gnade aufs Frische zu nehmen,
daraus sich ein Strom nach dem andern ergießt
und reichlich auf durstige Seelen ausfließt.
3) Bald werd ich dadurch erwecket,
dass ein frischer Gnadentrost
mir ein neues Licht aufstecket
und mit Süßigkeit liebkost.
Es lockt mich die Freundlichkeit Christi stets weiter
und gibt mir Kraft, dass auf der himmlischen Leiter
mein Herze fein munter und brünstig aufsteigt,
bis dass es das Kleinod dort oben erreicht.
4) An das Wort, wie du's gegeben,
hält sich meine Seele an.
Dieses gibt mir Kraft und Leben,
wenn ich's kindlich fassen kann.
Da andre mit Tücken umgehen und heucheln,
und ihren verderbten Absichten schön schmeicheln,
so kehrt sich mein Herze an solche gar nicht,
und ist nur begierig auf Jesum gericht't.
5) Find't die Seel', was sie begehret
und wonach sie so verlangt,
wird ihr nach dem Wort gewähret.
Ist das erste, dass sie dankt,
wobei sie vor Christo in Glauben hinfället,
anbetet, und ihm sich mit allem darstellet.
Es findet sich kein Eigenes haben mehr statt,
sie gibt ihm das, was sie ist, und was sie hat.
6) Einfalt ist mir hierzu nötig,
wenn's mir also gehen soll,
diese bist du auch erbötig
mir zu geben: Ach, wie wohl
ist mir doch, o Jesu, mein Heiland um's Herze,
wie weiß ich um Sorgen und nagendem Schmerze,
den Falsche empfinden, nun, Gott lob, nicht mehr
und freue mich über dich, Heiland, recht sehr!