1) Jesu, deine Tafel fliehn
ist die Lebensquelle meiden,
solche nicht recht unterscheiden,
ist sich ins Gerichte ziehn,
ohn' dich muss die Seele schmachten
und vergehn, ohn' Recht betrachten.
2) Schau ich deine Hoheit an,
und wie niedrig ich zu schätzen,
so umgibt mich ein Entsetzen,
das ich kaum begreifen kann,
mitten stehn die schwachen Sinnen
unter Furcht und Hoffnung innen.
3) Herr erleuchte meinen Geist
durch die Strahlen deiner Gnade,
dass ich nicht auf's Herze lade
was mich ins Verderben reißt,
auch mich des nicht mag verzeihen,
was zum Heil mir soll gedeihen.
4) Nimmer werd' ich würdig sein,
(Wenn du mich nicht selbst bereitest,
furcht und böse Lust bestreitest)
dich zu mir zu nehmen ein.
Ich muss in des Todes Schatten
dein ohn' deine Hilf' entraten.
5) Doch ruft mich dein Wort zu dir,
du heißt alle zu dir kommen,
die mit Schuld sich übernommen,
dieses sagst du auch zu mir.
Gleiche Schuld und gleiches Rufen
lässt mich gleich Erbarmnis hoffen.
6) Schick mich aber selber zu,
wie du mich bereit willst haben,
schenke mir die guten Gaben,
weil ich selbst nichts Gutes tu,
reu' und Glauben, Kraft und Willen,
dein Wort besser zu erfüllen.
7) Lass mich einen Spiegel sein,
der dein reines Bildnis fassen,
und in sich mag wirken lassen
deiner Sonne Gnadenschein,
dass ich deine Glut empfinde,
mich zu neuer Lieb' entzünde.