1) Jesu, Brunn' der Güte,
dir dankt mein Gemüte,
dass du mich erquickt,
und für so viel Fälle
dieser edlen Quelle
Wirkung eingedrückt.
Deine Hand
macht bekannt,
dass in Bergen, Flut und Gründen
spuren deiner Macht zu finden.
2) Meine schwachen Glieder
wirft die Krankheit nieder,
die sie heftig plagt,
und durch lange Schmerzen
an dem schwachen Herzen
unaufhörlich nagt.
O mein Gott,
besser tot,
als in steten Tränenflüssen
lebenslang nur siechen müssen.
3) Stets das Bette hüten,
manche Seufzer schütten,
Herr, in deinen Schoß,
ist ein Jammerleben,
mit dem Tod umgeben,
doch nicht hoffnungslos.
Diese Flut
machet gut,
was kein Kraut und Pflaster heilet,
und kein starker Trank zerteilet.
4) Drum, o Arzt des Lebens,
lass mich nicht vergebens
an dem Orte sein.
Stärke meine Glieder
und lass endlich wieder
die gehäufte Pein
von mir hin
sich verziehn,
denn es ist an deinem Segen
alles doch auch hier gelegen.
5) Was dein Rat beschlossen,
will ich unverdrossen,
liebster Jesu, tun,
und in deinem Willen,
solchen zu erfüllen,
lediglich beruhn.
Hilfst du mir,
dank ich dir.
Soll ich ferner Kreuze tragen,
will ich dennoch Lob dir sagen.
6) Lass nur meine Sünden
bei dem Brunnen schwinden
durch dein teures Blut.
Und bei diesem Baden
mache du den Schaden
meiner Seelen gut.
Heile mich
gnädiglich.
Denn im Blute deiner Wunden
wird der Lebensbrunn gefunden.
7) Alle meine Tage
will ich diese Plage
tränenvoll bereun.
Meiner Krankheit Quelle
soll in dieser Stelle
zugestopfet sein.
Und mein Mund
mache kund,
dass in diesen schönen Gründen
heil für Leib und Seel' zu finden.