1) Jedweder trägt in sich den Tod,
wenn's außen noch so gleißt und lacht,
heut wandelst du im Morgenrot
und morgen in der Schatten Nacht.
2) Was klammerst du dich denn so fest,
o Mensch! an diese Welt, den Traum?
Lass ab, lass ab! eh' sie dich lässt, -
oft fällt die Frucht unreif vom Baum.
3) Ruf auf, ruf' auf den Geist, der tief,
als wie in eines Kerkers Nacht,
schon längst in deinem Innern schlief,
auf dass er dir zum Heil erwacht!
4) Aus hartem Kieselsteine ist
zu locken ird'schen Feuers Glut;
o Mensch! wenn noch so hart du bist,
in dir ein Funke Gottes ruht.
5) Doch wie aus hartem Steine nur
durch harten Schlag der Funke bricht,
erfordert's Kampf mit der Natur,
bis aus ihr bricht das Gotteslicht.
6) Drum ringe, schaffe, bis der Geist,
tut's auch dem Fleische weh, gesiegt,
sich aus der Nacht zum Lichte reißt
und unter ihm die Schlacke liegt.