1) In deinen Armen leg ich mich
vergnügt zur Ruhe hin,
o du, dem ich verdank, was ich
vermag und hab und bin.
2) Und, Gott, wie viel verdank ich dir!
Wie viel auch diesen Tag!
Auf allen Schritten folgte mir
dein Schutz und Wohltun nach.
3) Preis dir, stets voller Segensquell,
der allen sich ergießt!
Insonderheit dem Israel,
das reines Herzens ist!
4) Schaff in mir, Gott, dies reine Herz,
das sich dir gänzlich weiht
und mehr noch, als den schärfsten Schmerz,
dich zu betrüben, scheut.
5) Denn schwach und unvollkommen ist
der fromme Trieb in mir,
oft, dass mein Herz sich noch vergisst,
dass es verirrt von dir.
6) Gedanke voll Bekümmernis!
Ich weiß, auch dieser Tag
sagt jetzt vor deinem Thron gewiss
mir manchen Fehltritt nach.
7) Lass Gnade mir vor Recht ergehn!
Herr, deines Sohnes Blut
mach alles, was ich heut versehn,
und alle Mängel gut!
8) Vergnügt erneu'r ich dann vor dir
den längst beschwornen Bund:
mach in vermehrtem Beistand mir
erneute Gnade kund.
9) Lass wachend, ruhend, gleich beglückt
dein Kind, o Vater, sein,
und wenn der Schlaf den Leib erquickt,
den Geist sich deiner freun.
10) Lass niemals Zorn und Menschenhass
mit mir zu Bette gehn.
Wie ich dies sehe, Gott, so lass
dereinst das Grab mich sehn.
11) In deine Hand befehl ich mich,
mein Herz, mein Gut, mein Haus!
Breit über alles väterlich
die starken Flügel aus.
12) Dann schließ ich froh die Augen zu,
wenn du nur für mich wachst.
Nichts schreckt mich, wenn, Jehova, du
mit Gnade mich anlachst.
13) Verheißung, alles Trostes voll!
Ja, mit dir schlaf ich ein:
die Gott nur lieben, denen soll
kein Unglück Unglück sein!