1) Immanuel, Trost der verlassnen Erden,
die ohne dich in äußersten Beschwerden
in einer See voll Angst und Jammer ringt.
Dein Name ist wie Salbe ausgegossen,
wenn sein Geruch sich lieblich aufgeschlossen
und kräftiglich in matte Herzen dringt.
2) Die Kreatur, die von dem höchsten Wesen
zur Einigkeit und Umgang auserlesen,
fing einen Riss von ihrem Schöpfer an.
sie wollte nicht vergnügte Freundschaft pflegen,
noch ihren Fuß in Liebesfessel legen,
dadurch man sich mit Gott verbinden kann.
3) Immanuel will diese Feindschaft stillen,
er will die Kluft mit seiner Gottheit füllen,
Immanuel wird selbst ein mächtig' Band,
das sich um Gott und Menschenkinder windet,
das in sich selbst die Gott- und Menschheit bindet,
Gott wird mit uns und wir mit ihm verwandt.
4) Gott ist mit uns, wir sind nun eines worden,
Immanuel setzt uns in jenen Orden,
wo Vater, Sohn und Geist vereinigt ist.
Gott ist mit uns, trotz aller Feinde Schnauben!
Wer könnte uns denselben wieder rauben?
Trotz allen Gift und aller Feinde List.
5) Ist Gott mit uns, wie mag uns Hilfe fehlen?
Ist Gott mit uns, was kann die Seinen quälen?
Er ist ihr Schild, ihr Licht, ihr Trost und Zier.
Beschließe Rat, du Heer der schwarzen Sünde,
berede dich, du höllisches Gesinde, -
Gott ist mit uns, Immanuel ist hier.
6) Immanuel, wenn alle Menschen weichen,
und mir nicht mehr hilfsvolle Hände reichen,
wenn jedermann den Rücken sehen lässt,
so lass auf mich dein Gnadenantlitz fallen,
lass mir zum Trost dies Freudenwort erschallen:
Immanuel, dein Gott, steht dennoch fest.
7) Ich will bei dir dafür auch treulich stehen,
und nimmermehr betört zurücke gehen,
die Losung heißt hinführo: Gott mit dir!
Mein Sinn soll dir nicht mehr zuwider handeln,
mein Fuß soll dir nicht mehr entgegen wandeln,
ich bin mit Gott, Immanuel mit mir!