Im tiefsten Kerker sind wir frei    

1) Im tiefsten Kerker sind wir frei,
bald muss die Kette reißen.
Kein andrer Helfer komm herbei!
Er kommt, er, uns verheißen!
Ja, manch' ein Zeuge hat's gesehn:
die Blinden schaun, die Lahmen gehn,
die tauben Ohren hören.

2) In's Grab dringt seine Stimm' hinein,
ruft Tote aus der Erden.
Sein Trostwort soll für Groß und Klein
und Arm' gepredigt werden.
Stoßt euch an seiner Demut nicht,
den Fußweg wandelt arm und schlicht
der Herr zu Gottes Ehre.

3) Er will, allkräftigen Vereins,
die, so ihn suchen, leiten.
Sind zwei in seinem Namen eins,
steht machtvoll er zur Seiten.
Verschlossnen Augen spricht er 'Seht!'
und zu den Toten 'Auf, ersteht
vom Grab zu meinen Wonnen!'

4) Das Himmelreich soll offen stehn,
wer suchet, der soll finden.
In Gottesreich, da hören, sehn,
die Tauben und die Blinden.
Auch uns, welch' Wunder uns geschah!
Wir hörten ja, wir sahn ihn ja,
den eingebornen Gottsohn!

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr