1) Im Tempel war ich heut' mit meinen Brüdern
zu Deinem Lobe, Schöpfer, fromm vereint.
Das hat dein Sohn bewirkt, denn seine Stimme
gleicht einem Lichte, das im Dunkeln scheint.
2) Wie jetzt die Dunkelheit ruht auf der Erde,
so ist es ohne Jesum finstre Nacht.
Denn er allein, er hat ein neues Leben
aus jenem Friedensreiche uns gebracht.
3) Es ist so schön mit einem Mund zu loben
den Vater, und den Herrn der ganzen Welt.
Ich will auch jetzo freudig Dich erheben,
weil Dir ein kindliches Gemüt gefällt.
4) Ihr lieben Meinen, hebt mit mir die Hände,
die treuen Herzen fromm zu Gott empor!
Gott stößt nicht von sich unser kindlich' Lallen,
lasst hier uns ähnlich sein dem Engel-Chor.
5) Wie wir in dieser stillen Abendstunde
nur denken Gottes, der dort oben thront:
so beten Engel mit uns, denn sie wissen,
dass Gott mit Frieden das Gebet belohnt.
6) Ja, betend wollen wir die Augen schließen,
und dankbar falten zum Gebet die Hand:
dann sind wir, ob wir auch im Staube wallen,
mit Gottes sel'gen Engeln doch verwandt.
7) Mein Gott, Du siehst das Herz, Du hast vernommen,
was unser Mund Dir, Liebender, versprach.
O, lass uns jeden Abend zu Dir kommen,
hilf, dass wir folgen Jesu Christo nach!
8) Und allen Christen, die jetzt zu Dir beten,
gib allen, die fromm diesen Tag vollbracht,
die, eh' sie schlummern, erst vor Dich, Herr, treten,
nach Deiner Gnade ein gute Nacht!