1) Im Glück und Unglück bist du mir
der seligste Gedanken.
Ich finde Licht und Kraft bei dir
und Stärkung, wenn ich wanke.
Du bist's, von dem mir Freude quillt,
du bist's der meine Klagen stillt.
2) Seh ich des Guten schöne Saat
von edlen Menschen streuen,
so fühl ich: Jede gute Tat
wird, Gott, durch dich gedeihen
und dir vertrauend streu ich dann
selbst guten Samen, wo ich kann.
3) Seh ich den Reiz der Frühlingsflur
sich um mich her entfalten
und deiner Herrlichen Natur
stets wechselnde Gestalten,
so blickt mein Geist zu dir empor,
nur du riefst diese Pracht hervor.
4) Seh ich im weiten Korngefild'
die goldnen Ähren wallen,
so fühl ich, du bist gut und mild,
du nährst mit Wohlgefallen,
mit Liebe, deiner Kinder Schar,
bietst jedem, was ihm Not ist, dar.
5) Wenn Glück der Liebe mich erfreut
und treuer Freundschaft Segen
mir rings der Freude Blüten streut
auf meinen Lebenswegen,
so dank ich, Gott der Liebe, dir,
denn du gabst diesen Segen mir.
6) Und wollten Welt und Sinnlichkeit
mein Herz für's Eitle rühren,
vom Streben nach Vollkommenheit
zur Sünde mich verführen,
du Heiligster, dann denk ich dein,
um für das Gute stark zu sein.
7) Wenn auf des Leidens Dornenbahn
der Wehmut Tränen fallen,
so blick ich hoffnungsvoll hinan
zu deines Himmels Hallen.
Dann wird des Kummers dunkle Nacht
durch deinen Trost mir hell gemacht.
8) Und führet mich des Todes Hand
hinab in's Tal der Gräber,
ich bebe nicht, von dir gesandt,
kommt er als Friedensgeber,
der mich von aller Not befreit
und mich zum Himmelsbürger weiht.
9) Ja, freudig blick ich auf zu dir
mit kindlich frommen Danke.
In Glück und Unglück bist du mir
der seligste Gedanke.
Heil mir, dass einst ein Tag erscheint,
der näher mich mit dir vereint.