Ihr Menschen, glaubt nichts Gut's von euch    

1) Ihr Menschen, glaubt nichts Gut's von euch,
wir sind nicht Heilsgenossen;
der Unglaub ist bei allen gleich,
worein uns Gott geschlossen.
Aus Fleisch und Blut wächst von Natur
kein Mittel zu der Seelenkur;
wir werden lauter Arme(n),
dass Gott sich kann erbarmen.

2) Das ist sein liebevoller Rat
von Ewigkeit gewesen;
dann ließ er uns die Wundertat
am Kreuz im Blute lesen.
So sagt's die Schrift, so fühlt's das Herz;
dem ist sein Unglaub selbst ein Schmerz,
für den in Jesu Wunden
allein wird Trost gefunden.

3) Erbarmer, dir sei Ruhm dafür!
Du zeigst uns unsern Schaden.
Durch solch' Erkenntnis werden wir
recht fähig deiner Gnaden.
So stellt uns Gott das Herz ganz bloß
und wird die Sünde mächtig groß;
doch Gnade ist noch größer
in Christus, dem Erlöser.

4) O Gott, wie bist du so gerecht,
um uns gerecht zu machen!
Nimm Dank vom sündlichen Geschlecht
und Ehre von uns Schwachen!
Wir rühmen uns nicht unsres Tuns,
dein Ruhm der Gnade freuet uns;
o lass uns ewig droben
einst dein Erbarmen loben!

Text: (1762)
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr

Das Lied "Ihr Menschen, glaubt nichts Gut's von euch" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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