1) Ihr Menschen, ach, was suchet ihr
nur dieser Erden Güter,
und sättigt mit dem Reichtum hier
die irdischen Gemüter?
Die ganze Welt,
Pracht, Ehr' und Geld,
samt allem eitlen Glücke
bleibt doch am Grab zurücke.
2) Ach, sorget, wie die Heiden, nicht
mit Angst für euer Leben.
Gott, dem's an Vorrat nicht gebricht,
wird euer Brot euch geben.
Der reiche Gott
wird in der Not
auch für den künft'gen Morgen
für eure Nahrung sorgen.
3) Erhebt einmal das Angesicht
zu eures Schöpfers Preise,
die Vögel säen, erneten nicht,
und haben dennoch Speise.
Wie sollte er,
der Welten Herr,
vernunftbegabte Seelen
mit Durst und Hunger quälen?
4) Was wollt ihr euch, ihr Nackten, denn
um Kleider viel bemühen?
Seht nur die weißen Lilien
auf euren Feldern blühen.
Was Salomon
auf seinem Thron
so königlich geschmücket,
wie euch die Blum' entzücket?
5) Darum, was bist du so betrübt,
und sprichst: Was soll ich essen?
Gott, der dem Vieh sein Futter gibt,
wird Menschen nicht vergessen.
Er speiset dich,
er tränket dich,
mit Brot und Wein und Freuden,
und wird dich auch bekleiden.
6) O Vater, darum trachte ich
nach deinem Reich vor allen.
Es kann das Manna auch für mich
in meiner Wüste fallen.
Ihr Sorgen, flieht
aus dem Gemüt!
Ein jeder meiner Tage
hat dennoch seine Plage.
7) Sprecht, Reiche! Was erringt der Stolz
durch königliche Mittel?
Ein kleines Haus von schlechtem Holz
und einen Totenkittel.
Das ist der Preis
für euren Schweiß,
und eine kleine Zähre
versiegelt eure Ehre.
8) Nun ich verlasse dich, o Welt,
um ruhiger zu sterben.
Was brauch ich dann noch Gut und Geld,
den Himmel zu erwerben?
Dort ist ein Gut,
durch Jesu Blut,
der ganzen Welt erworben,
als er für sie gestorben.
9) Zieht, Sterbliche, die Blicke ab
vom irdischen Getümmel,
und schauet über Zeit und Grab
empor, empor gen Himmel.
Dort glänzet schon
der große Lohn,
wenn wir den Kampf vollenden,
in des Erlösers Händen.