Ihr Kinder des Höchsten, wie stehts um die Liebe    

1) Ihr Kinder des höchsten! wie stehts um die Liebe?
Wie folgt man dem wahren Vereiningungs-Triebe?
Bleibt ihr auch im Bande der Einigkeit stehn?
Ist keine Zertrennung der Geister geschehn?
Der Vater im Himmel kann Herzen erkennen,
Wir dürfen uns Brüder ohn Liebe nicht nennen,
Die Flamme des Höchsten muss lichterloh brennen,
Die Flamme des Höchsten muss lichterloh brennen.

2) So bald wir von eben aufs neue geboren,
Da sind wir von Christo zu Brüdern erkohren.
Ein Vater, ein glaube, ein Geist, eine Tauf,
Ein voller zum Himmel gerichteter lauf,
Kann unsere Herzen vollkömmlich verbinden,
Wir können nichts anders als Süßigkeit finden,
Verdacht, Neid und Ärgernis müssen verschwinden,
Verdacht, Neid und Ärgernis müssen verschwinden.

3) Der Vater, der droben ist, hält uns zusammen,
Und schickt uns herunter die himmlischen flammen:
Kein Unterscheid findet hier einige statt,
Weil Demut die Herzen vereiniget hat.
Wo Eigenheit, Zank und Hass können regieren,
Da kann man den funken der liebe nicht spüren,
Noch in den Chor englischer Thronen in führen,
Noch in den Chor englischer Thronen in führen.

4) Der Zions-Gesellschaft verlässt die verwandten,
Setzt Brüder am höchsten vor alle Bekanten.
Wer noch ist bezaubert von liebe der Welt,
Und sich in der Falschheit zum Bruder verstellt,
Den kann sie ohnmöglich zum Bruder annehmen,
Er müsst' sich denn völlig zur Buße bequemen.
Sie darf sich des redlichen Sinnes nicht schämen,
Sie darf sich des redlichen Sinnes nicht schämen.

5) Seht aber wie selig wir haben erwählet,
die wir sind zum Segen der Brüder gezählet!
Wir sind die erkaufte seligste Schar.
Ach! lobet den Vater; denn kurz: Er ist's gar.
Singt ihm mit vereinigtem Herzen und Munde,
Ohn loben und lieben vergeh keine Stunde.
Wir stehn vor dem Herren als einer im Bunde,
Wir stehn vor dem Herren als einer im Bunde.

6) Was ich bin, mein Bruder! das bist du auch worden,
Wir sind an dem himmlischen Erde Konsorden:
Ein jeder für alle zum Vaterland dringt,
Die Kirche nach einem stets kämpfet und ringt:
Wir müssen bereit sein für Brüder zu sterben
Wie Jesus uns auch so gemacht hat zu erden.
Ein Glied fühlt und leidet des andern verderben,
Ein Glied fühlt und leidet des andern verderben.

7) Ach! lasst uns einander erinnern und führen,
Das wir nicht die Krone des Lebens verlieren.
Wenn Babel nun trunken wird von Zions Blut,
So stehn wir vereinigt auf unserer Hut.
Das schreien der Kinder wird wahrlich erhöret,
Durch völlige eintracht wird Babel zerstöret:
Wer ist, der verbundenen Geistern was währet?
Wer ist, der verbundenen Geistern was währet?

8) Drum lasset uns lieben und freuen von herzen,
Versüßen einander die leidenden schmerzen;
Dringt kräftig, ihr Geister! in eines hinein,
Vermehret die strahlen vom göttlichen Schein:
Das lässet der Vater ihm herzlich gefallen.
Im loben kann auch sein Ruhm herrlich erschallen,
Wenn Kinder, vor Liebe entzündet, nur lallen,
Wenn Kinder, vor Liebe entzündet, nur lallen.

9) In jener Welt wird es noch besser hergehen,
Da wird vor dem Vater die Brüderschaft stehen
Im heftigsten feuer, in seligster Brunst,
Die ziehet zusammen des Königes Gunst.
Ach! brücket zusammen die Herzen und Hände,
Und bittet, dass er Zion hülfe bald sende:
So kennet die Liebe nicht Anfang noch Ende,
So kennet die Liebe nicht Anfang noch Ende.

Text:
Melodie: Unbekannt