Ihr Himmel, tröpfelt Tau in Eil    

1) Ihr Himmel, tröpfelt Tau in Eil',
ihr Wolken, regnet lauter Heil.
Nimm, Erde, wahr der Gnadenzeit
und blühe von Gerechtigkeit.

2) Brich, Lebenssonne, durch die Luft,
leucht hitzig auf dies' Erdenkluft.
Die Berge stürzen schon in's Grab
und schmelzen wie ein Wachs herab.

3) Komm, komm, o edler Kirchentau,
befeuchte diese Trübsals-Au.
Ach, setze den Verzug hintan
und nimm das Fleisch des Menschen an.

4) Wir dorren, netz' uns am Gemüt,
verbind auch das verrenkte Glied.
Erlass uns Sündern unsre schuld
und schenk' uns deine Himmelshuld.

5) Wie kommt's? Die Nacht ist ohne Nacht.
Vielleicht, weil sich der Tag hermacht? -
ja, ja, die wahre Sonne scheint,
indem sich Gott mit uns vereint.

Text:
Melodie: Die helle Sonn leucht jetzt herfür