1) Ihr Gräslein, ihr Gräslein, wo kommet ihr her,
so jung und so zart und so frisch?
Erst standen die Wiesen so tot und so leer,
jetzt sind sie geschmückt in die Läng' und die Quer',
so grün wie ein Billardtisch.
2) Ihr Blümlein, ihr Blümlein, wer hat euch geweckt?
Ihr schliefet ja alle so tief.
Ihr Veilchen am Rain, unter Dornen versteckt,
maßliebchen und Primeln, so zierlich gefleckt,
o sagt, wer zum Leben euch rief!
3) Ihr Kätzchen, ihr Kätzchen, wie kamt ihr doch gleich
hinauf auf den blattlosen Baum?
Ihr traget noch Pelze, so warm und so weich,
als stammtet ihr wirklich vom südlichen Reich
der Palmen, nach kindlichem Traum.
4) Ihr Lerchen, ihr Lerchen, was singet ihr heut',
nachdem ihr so lange verstummt?
Was hat euch auf einmal die Lieder erneut,
so fröhlich zu Orgeln, so hell und so weit,
wo Biene und Käfer nur summt?
5) Du Gräslein, du Blümlein, du Kätzchen, du Lerch',
ein Bote vom himmlischen Land
erweckt euch vom Schlafe und führte die Störch'
zum Nest auf dem Dach und Schäflein zum Pferch
und Frühling, so ist er genannt.