1) Ihr allesamt sollt haben gleiche Sinnen,
sollt freundlich sein, einander Gutes gönnen:
tut wohl dem, der euch übel meint,
flucht jemand euch, so seid ihm drum nicht Feind,
ja segnet ihm, weil sein Fluch nicht verderbt,
und ihr den Segen dennoch erbt.
2) Wer leben will und gute Tage kriegen,
halt' an die Zung' und lasse sie nicht trügen,
er handle wohl und liebe Ruh.
Dem Frommen sieht des Herren Auge zu:
er höret ihn, wenn er die Stimm' erhebt,
und kennt den, der nicht ehrbar lebt.
3) Kein Mensch kann euch, tut ihr, was recht ist, schaden,
und, da sie auch zu Unrecht euch beladen,
so bleibt euch doch die Seligkeit.
Erschrecket nicht, ihr Trutz geht überhin:
stellt nur auf Gott den Herren Herz und Sinn
und heiligt ihn zu aller Zeit.