1) Ich will mein Elend klagen,
ich muss gefangen sein.
Es stellen meine Plagen
sich alle Morgen ein.
Die schweren Sündenketten,
die sind mir allzu schwer
und ich spür kein Erretten,
noch Trost, dess' ich begehr.
2) Die Welt hält mich gefangen
und mein Verderben macht,
dass ich nicht kann erlangen,
wonach ich sehnlich tracht'.
Ich wünsch von Angst der Sünden,
und das aus Herzensgrund,
ein gnädiges Entbinden,
ach, komm Erlösungsstund'.
3) Herr, der du Lahm' und Blinden
und Tauben machst gesund.
Lass mich auch Rettung finden,
tu dein Erbarmen kund.
Die Botschaft deiner Gnaden,
dein Evangelium,
lass mich der Bürd' entladen
und tröst' mich wiederum.
4) Ich bin von denen Armen,
die geistlich' arme sind,
drum lass dich, Herr, erbarmen,
auf dass ich Trost empfind.
Stärk, Jesu, doch die Deinen,
die wie ein schlechtes Licht.
Für stolze Augen scheinen,
wenn sie das Kreuz anficht.
5) Lass sie beständig bleiben,
wenn sich die eitle Welt,
bald hin, bald her lässt treiben,
wie's Fleisch und Blut gefällt.
Will sich in weichen Kleidern
die Welt gemächlich tun,
so lass, trotz allen Neidern,
dein Volk in Frieden ruhn.
6) Die dir den Weg bereiten,
und deine Engel sein,
die werden zwar ohn' Streiten
nicht gehen Himmel ein.
Doch weil sie dich umfassen,
im Glauben, o Herr Christ,
so sind sie unverlassen,
weil du ihr Beistand bist.
7) Des tröst ich mich von Herzen
in aller meiner Not,
in Trübsal Angst und Schmerzen,
ja gar bis in den Tod.
Und hoff', es werd' mein Leiden
bald selig enden sich
und dort mit vielen Freuden
verwechseln ewiglich.
8) Dies ist ja mein Verlangen,
wie dir mein Gott bekannt,
dass ich dich mög' umfangen
in jenem Vaterland.
Weil ich bin auf der Erden
ein Pilger und ein Gast,
so führ mich von Beschwerden
zur Himmels Ruh und Rast.