1) Ich suche dich in meinem Bette,
holdseliger Immanuel!
O, dass ich dich gefunden hätte!
So freute sich mein Leib und Seel'.
Komm, kehre willig bei mir ein,
mein Herz soll deine Kammer sein.
2) Kannst du dein Haupt sonst nirgends legen,
ach, leg es hier auf meine Brust.
So kann ich süße Ruhe pflegen,
und nichts verstöret meine Lust,
so schläft der Leib, das Herze macht,
so wird es Tag bei finstrer Nacht.
3) Ihr angenehmen Jesus-Hände,
Kommt, drückt die müden Augen zu,
und schreibt dies Wort an alle Wände:
ein Gotteskind hat hier die Ruh'.
Werft allen Kummer hinter mich,
und schwächt des Satans Fersenstich.
4) Lass mich die schöne Morgenröte
in deinem Lichte wieder sehn.
Dass sie die Nacht der Sünden töte
und lerne mich die Welt verschmähn,
die nur Ägyptens Schatten liebt,
und wenig Licht der Tugend gibt.
5) Wohlan! Du treuer Freund der Seelen,
ich habe dich, ich halte dich,
schlaf ich in deiner Wundenhöhlen,
so ist mir gar nichts hinderlich.
Ich weiß, dass, wo du, Jesus, bist,
mein Bette gar der Himmel ist.