Ich sehe nur auf Gottes Willen    

1) Ich sehe nur auf Gottes Willen,
so wahr mich Gott in Jesu liebt.
Der muss sein teures Wort erfüllen,
wenn mich die ganze Welt betrübt.
Drum ist mir vor dem Tod nicht leid,
wenn nur der Geist im Herzen schreit:
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

2) Ich bin einmal dazu geboren,
dass ich mit Christo leiden muss.
Doch bin ich darum nicht verloren.
Das Fleisch empfindet Überdruss,
die Seele bleibt in Gott befreit
und spricht in aller Traurigkeit:
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

3) Soll ich die Sündenangst erfahren,
die zwar von außen mächtig scheint,
so wird sich Gott schon offenbaren,
dass er's im Schmerzen gütig meint.
Wem nur sein Geist die Kraft verleiht,
der singt in aller Traurigkeit:
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

4) Zu guter Nacht, ihr eitlen Dinge!
Was ihr versprecht, das taugt mir nicht.
Denn alle Welt ist zu geringe,
wenn Gott sein ewig Gut verspricht.
Dann ruft mein Herz: Ich bin bereit
in Hoffnung jener Seligkeit,
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

5) Nur etwas geht mir noch zu Herzen:
Gott lässt mir oftmals Leid geschehn,
da meine Freunde voller Schmerzen
auf die betrübten Wechsel sehn.
Doch weil der fromme Gott gebeut,
so denket die Gelassenheit:
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

6) Gott wird des Helfens doch nicht müde,
es wacht sein allerliebster Sohn,
der gibt dem schüchtern Herzen Friede,
es ruft der angenehme Ton:
es währet eine kleine Zeit,
das Leiden dieser Sterblichkeit.
Was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

7) Gesetzt, dass ich auch endlich sterbe,
doch lass ich meinen Jesum nicht.
Der mir ein unverwelklich' Erbe
durch dieses letzte Wort verspricht.
Und weil mich dieser Trost befreit,
so seufz ich stets und bin bereit:
was mein Gott will, das g'scheh allzeit!

Text:
Melodie: Unbekannt