Ich schau hinauf zu deinen Sternen    

1) Ich schau hinauf zu deinen Sternen,
o Vater, und gedenke dein!
In jenen unbegrenzten Fernen
soll ich einst näher bei dir sein.
Wie tut's, o Gott, so wohl dem Herzen,
nach überstandner Tagesmüh'
und in des Erdenlebens Schmerzen
zu fühlen: Du begrenzest sie!

2) Mit Inbrunst sich empor zu sehnen
zu dir, o Vater, und schon hier,
in diesem Pilgertal der Tränen,
voll Hoffnung aufzuschaun zu dir -
was ist der Prüfungskelch der Leiden,
der Tropfen Weh ins Herz gesenkt,
was ist er gegen jene Freuden,
die der Gedank' an dich, Herr, schenkt?

3) Um Ruhe mühet sich vergebens
der Pilger in dem Strom der Zeit.
In dir allein, du Quell des Lebens,
ist Ruhe für die Ewigkeit.
Dass meine Seele, dass mein Leben
allein in dir, mein Leben, ruh',
das sei und bleibe mein Bestreben!
O Vater, gib mir Kraft dazu.

4) Dein Blick sieht meines Herzens Sehnen
nach Wahrheit und Gerechtigkeit.
Du kennst und würdigst meine Tränen
in dieses Lebens Dunkelheit.
Wenn ich vor dir im Stillen weine,
wer stärkt, wer tröstet mich, wie du?
Ich fühl es tief, ich bin der Deine,
dir, dir strömt meine Seele zu.

5) Ich schau hinauf zu deinen Sternen,
o Vater, und gedenke dein.
In jenen unbegrenzten Fernen
soll ich einst näher bei dir sein.
Wie wohl, wie wohl wird's dann dem Herzen
nach überstandner Bürde tun,
nach dieses Tränentales Schmerzen
in deiner Liebe Arm zu ruhn.

Text:
Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte